Pranayama – die Atemübungen im Yoga

 

Unsere Lebenskraft ist Ausdruck unseres Atems. Der Atem macht sich
in allen Bereichen des Körpers bemerkbar, aber wir nehmen ihn im Alltag meistens nicht bewusst wahr. Wenn wir uns im Alltag in Emotionen wie z.B. Angst oder Ärger verlieren, spielt die bewusste Verbindung mit der Atmung eine wichtige Rolle. Durch das bewusste Lenken der Aufmerksamkeit von der äußeren Situation auf die Atmung hin, finden wir schon nach einigen Atemzügen wieder zurück zu unserer Mitte, werden emotional ruhiger und reagieren gefasster.

 

Bevor wir mit dem regelmäßigen Üben von Pranayama beginnen,
ist es wichtig den Atem im Alltag immer wieder bewusst zu beobachten, ohne ihn zu beeinflussen. Wenn körperliche, geistige und emotionale Anforderungen auf dich zukommen, lasse deinen Atem einfach fließen und beobachte seine Veränderungen. Nehme wahr wie er sich verschiedenen Situationen spontan anpasst. Lausche achtsam deinem Atem und lerne dadurch seine Bewegungsmuster immer besser kennen.


Wie fließt dein Atem? Wie fühlt sich deine Ein- und Ausatmung an? Hältst du die Luft an, wenn du Angst hast? Stockt dein Atem, wenn du verspannt bist? Die Entwicklung des Atembewusstseins im Alltag ist die wichtigste Voraussetzung für das richtige Üben von Pranayama.

 

Die Pranayama soll stets ohne Ehrgeiz geübt werden. Wenn du Pranayama übst, ist es wichtig immer sanft, wohlwollend und freundlich mit dem Atem umzugehen, nie mit dem Atem zu kämpfen. Wenn du nach den Atemübungen erschöpft bist, dann hast du die Übungen mit dem Willen und nicht aus dem Atemfluss heraus geübt.

Die Atemübungen müssen stets achtsam, entspannt und mühelos geübt werden. Nicht wollen, sondern geschehen lassen. Immer mit dem Atem, nicht gegen den Atem üben. Nur so kann dein Atem ruhiger und subtiler werden. Dadurch werden auch die Geistesregungen ruhiger und die Räume der Stille zwischen den Gedanken öffnen sich.

 

Mit dem Üben von Pranayma ist es genauso wie mit dem Üben von Asanas. Wir üben nicht mit dem Willen, setzen uns keine Ziele die es zu erreichen gibt, sondern üben wohlwollend und achtsam mit dem Körper. Wir spüren stets wo die Grenzen des Körpers sind und respektieren sie ausnahmslos. Durch die Übungspraxis schaffen wir die Voraussetzungen dafür, damit sich der Körper, die Atmung und somit auch der Geist im eigenen, natürlichen Tempo entwickeln können.  -- Sanja


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Sanja Müller-Hübenthal

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